GPS-Pfade

Heil und Gewürzpflanzen

Kochen mit Wildkräutern ist schwer in Mode. Was vor Jahren noch als skurrile Eigenheit belächelt wurde, hebt heute die Einschaltquoten von Kochshows. Im Zeitalter internationaler Fast-food-Ketten und globalisierter Einheits-Gewürzmischungen findet man das Abenteuer exotischer Genüsse nicht mehr in fernen Ländern, sondern an heimischen Wegrändern. Nach einer endlosen Kette von Fertignachspeisen „Typ Caramel“ sehnen sich Leib, Seele und Geschmacksknospen nach Tante Emilies Fliederbeerensuppe mit Grießklöschen. Oma Lenis Heckengemüse schlägt TK-Bohnen mit Bauerngarten-Kräutern in den Kategorien Geschmack, Raffinesse und Originalität jeweils mit 1:0.

Auch Heilen mit Wildkräutern ist angesagt. Die Behandlung kleiner Blessuren und Wellness mit Wiesenkräutern gewinnt immer mehr Liebhaber.

Was liegt da näher, als auf einem der schönen Wanderwege im Naturpark Teutoburger Wald / Eggegebirge zu zeigen, was man aus ganz gewöhnlichen Feldrand-, Wald- und Wiesenkräutern machen kann.

Die Wege am Eichenberg und Bunerberg sind bei den Blombergern und ihren Gäste nicht ohne Grund so beliebt. Sie sind bequem, bieten schöne Ausblicke in die Kulturlandschaft und auf die alte Stadt. Und es gibt eine interessante Pflanzen- und Tierwelt zu bestaunen, die einen Spaziergang hier immer aufs Neue interessant macht.

Ort: Blomberg

Streckenlänge: ca. 5,5km

Dauer: 1- 1,5 Std.

Parken: Auf dem Wanderparkplatz an der Jugendherberge in Blomberg. (Ulmenallee 15)

Kulturlandschaft Bellersen

Neben den großen Waldgebieten des Naturparks gibt es in der Kulturlandschaft viele kleine und kleinste Gehölze. Sie sind ein schöner Anblick und bieten dem Wanderer lauschigen Schatten, romantische Picknickplätze und im Herbst einen kleinen Beeren-Snack zwischendurch. Für die Tiere der Kulturlandschaft sind diese Landschaftselemente (überlebens-) wichtig. Auch ihnen bieten diese Gehölze Nahrungs- und Rückzugsraum; vor allem sind Hecken und Feldgehölze aber oft die einzige Möglichkeit, einigermaßen gefahrlos von einem Lebensraum in einen anderen wechseln zu können. Im Naturschutz spricht man in diesem Zusammenhang von Vernetzung und Trittsteinbiotopen.

Wenn es um regionale Produkte geht, kommt man ebenfalls nicht an Hecken, Gebüschen, Feldgehölzen und den sie begleitenden Krautsäumen vorbei. Früher lieferten sie nämlich vieles, was in Haus und Hof nützlich bis unentbehrlich war. Im Frühling sammelte man dort das „Heckengemüse“, einst erstes frisches Gemüse des Jahres und wichtiger Vitamin-Lieferant, heute kulinarische Köstlichkeit der gehobenen Erlebnis-Gastronomie. Im Sommer fand man Heil-, Gewürz- und Färbepflanzen, Ziegen-, Schweine- und Kaninchenfutter; im Herbst Wildobst und Nüsse, im Winter Brenn- und Nutzholz. Das Spektrum an Verwendungsmöglichkeiten war riesengroß und manches ist längst in Vergessenheit geraten.

Ort: Brakel-Bellersen
Streckenlänge: ca. 4,5 km
Dauer: 1- 1,5 Std.

Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Buslinie 585, Haltestelle Wendeplatz
Anfahrt zur Themenwanderung nach Brakel
über die B 252

Parken
Bus-Parkplatz vor der Kirche St. Meinolfus