Bildung für Nachhaltigkeit
Das erste und einzige Hörmuseum mitten im Wald
Initiator: Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge
Konzept und Audioproduktion: EggensteinExpo
Umsetzung: Heddier electronic
Grundeigentümer: Landesbetrieb Wald und Holz
Fortführung: Stadt Lichtenau
Das Vorhaben wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.
Im Rahmen der „KinderErlebniswelt Natur” hat der Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge die Stadtwüstung Blankenrode akustisch wieder zum Leben erweckt!
An ausgewählten Orten entlang des Wanderweges A3 können die Besucher an zwölf Hörstationen ins tiefste Mittelalter abtauchen – genauer in das Jahr 1393 als die Stadt Blankenrode aufgegeben wurde und wüst fiel.
Wenn Ihr also mehr über die mittelalterliche Stadt erfahren wollt, macht Euch auf den Weg in eine Zeitreise. Agnes und Konrad, zwei Kinder aus der alten Stadt Blankenrode, nehmen Euch auf die besondere museale Erlebnis-Reise mit, untermalt von jeweils zum Ort passenden, typischen Geräuschen. So werden das Hämmern eines Schmiedes, Pferdehufgeklapper, Marktgeschrei Euch dabei helfen, sich das Leben vor über 600 Jahren vorzustellen, auch wenn von der Stadt an sich nur noch Wälle zu erkennen sind. Wald bedeckt heute das Gebiet der ehemaligen Stadt.
Hinter Agnes und Konrad stecken Hannah und Luca, die Sieger des Dortmunder Vorlesewettbewerbs 2018. Mit viel Engagement und Spaß haben sie den zwölf Sequenzen des Hörmuseums Blankenrode Leben eingehaucht.
Die Hörstationen werden über einen Bewegungsmelder ausgelöst, also automatisch, wenn Ihr an ihnen vorbei lauft. Zum Schutze der Tiere im Wald werden die Hörstationen mit Einbruch der Dämmerung abgeschaltet. Der Strombedarf der Hörstationen wird durch Sonnenenergie gedeckt. Es kann vorkommen, dass an bewölkten Tagen eine Hörstation einmal nicht funktioniert. Die akustische Zeitreise wird dadurch nicht wesentlich beeinträchtigt. Vielen Dank für Euer Verständnis!
Historischer Hintergrund
Die Stadtwüstung Blankenrode gilt als eine der spannendsten archäologischen Fundstellen Nordrhein-Westfalens. Der Bischof von Paderborn und der Abt des Klosters Corvey (Höxter) gründeten Blankenrode vor über 750 Jahren. Die Stadt sollte den Warburger Weg, eine wichtige Handelsverbindung, kontrollieren. Zum Schutz wurde ein 1,4 km langer Wall mit einem davor liegenden Graben um die Stadt gebaut. Der Wall besteht zu einem großen Teil aus Erde. Darauf stand über weite Strecken eine heute nicht mehr vorhandene Sandsteinmauer.
Im Osten der Anlage, an ihrer höchsten Stelle, befand sich auf einem Hügel eine Burg. Sie war mit einem eigenen Wall und einem tiefen Graben geschützt. Später erhielt die Burg eine steinerne Mauer. Die Stadt konnte man durch drei Tore betreten. Zwei Tore, das Westtor und das nahe bei der Burg gelegene Osttor, lagen am Verlauf des Warburger Weges. Das Nordtor führte in das enge Schwarzbachtal.
Die Stadtwüstung wird durch einen von Norden nach Süden verlaufenden Doppelwall mit einem dazwischenliegenden Graben in zwei ungefähr gleich große Hälften unterteilt. Seine Funktion konnte bislang nicht geklärt werden.
Spuren der städtischen Bebauung sind heute kaum noch zu erkennen. Die steinernen Überreste der Fundamente der Fachwerkhäuser unter der Erde liefern Hinweise.