Hungrige Zeiten stehen bei den streng geschützten und bei uns im Naturpark heimischen Wildkatzen an. Der Nachwuchs ist da und will von der Kätzin versorgt werden. Während diese auf Jagd geht, bleiben die Kleinen versteckt in einer Baumhöhle oder auch in einem Holzstapel. Die nachtaktive Wildkatze zieht erst bei Sonnenuntergang los. Hat sie die Beute aufgespürt, muss sie diese oft lange beobachten, um dann im richtigen Moment zuzuschlagen. Ein gezielter Biss in den Nacken und – siehe Titel. Zu 90% besteht die Nahrung der europäischen Wildkatze (Felis sylvestris sylvestris) aus Mäusen. Während ihr im Wald vor allem Waldmäuse, aber auch Rötel- und Gelbhalsmäuse zum Opfer fallen, sind es auf den offenen Wiesen- und Ackerflächen die dort typischen Wühlmausarten wie Feld- und Schermaus. Vögel bis Entengröße und Hasen sind eher die Ausnahme, aber je nach Angebot frisst sie auch Eidechsen, Frösche und große Insekten. Aas nimmt sie eher selten zu sich, Pflanzenteile jeglicher Art auf gar keinen Fall.
Alleine für ihren eigenen Energiebedarf braucht eine ausgewachsene Wildkatze täglich 150 Gramm Nahrung, d.h. sie muss mindestens zehn Mäuse fangen. Passend zum erhöhten Nahrungsbedarf der Wildkatzen während der momentanen Säugephase vermehren sich auch die Mäuse erstmalig im Jahr. Waldmäuse bekommen zwischen April und September 3-4mal Nachwuchs, jedes Mal 2-8 Junge. Würden Mäuse nicht von anderen Tieren gefressen, könnte jede Maus tausend Kinder und Enkel bekommen – in einem einzigen Jahr! Was die Nahrung angeht, ist also in unseren Wäldern genug Potential für die weitere Ausbreitung der europäischen Wildkatze gegeben.